Heating hat geschrieben: ↑Do 17. Dez 2020, 19:51
Danke erst mal für die Auslagerung des Themas
@SrKugelschreiber.
Gerade der Kommentar in der FAZ ist wesentlich authentischer als all die Berichte in Heften wie AMS oder Autozeitung usw. Die Autohefte sind industriegesponsort und daher nie objektiv.
Finde ich nicht zwingend. Grade ein kritischer Bericht mit Nennung der Marke und äußeren Testbedingungen weckt meiner Meinung nach Glaubwürdigkeit. Dafür, dass du diese Hefte als keine zuverlässige Quelle ansiehst, hast du diese aber bisher als einzige Quelle zu dem Thema gebracht (vor dem FAZ Kommentar). Es geht hier auch nicht darum, ob man einen Bericht negativ oder Postitiv auslegen will, aber wenn ich schon über etwas schreibe, und es kritisiere oder in den Himmel lobe, gehört für mich ein Umfassender Überblick über die "Testbedingungen" dazu. Hat ja gut angefangen mit Außentemperatur, Fahrstrecke und Aufteilung etc. Allerdings gibt es überhaupt keine Referenz diesen Artikel einzuordnen. Für einen Taycan oder Model S wäre das ein unglaublich vernichtendes Urteil, für einen VW e-Up hingegen ein zu erwartendes.
Wie würdest du dich drüber aufregen, wenn jemand in einem Artikel lobt, wie weit er mit seinem E-Auto kommt, das er fast 800km ohne Ladung durchgefahren ist etc? Dabei ist es mit einem Tesla Model S durchaus machbar. Wenn man durch die Stadt schleicht. Wäre hierbei gut zu wissen, da es im normalen Alltag absolut unmöglich ist ansatzweise diese Reichweite zu erzielen. Allerdings wäre es auch ein Authentischer Bericht, da es ja der Wirklichkeit entspricht.
Und auch die Berichte von 400km sind im Audi E-Tron machbar sind genauso blöd, das schafft AMS vielleicht auf ihrer Eco-Runde mit Windschatten. Und auch die lassen bei diesen Zahlen gerne ein paar Infos weg, die das ganze eher in die gewünschte Richtung erscheinen lassen.
Solche Rahmenbedingungen sind für jeden Bericht eigentlich Essenziell, weil nur dadurch dem Leser ermöglicht wird, eine eigene Unabhängige Meinung zu bilden. Ganz gut macht das NextMove auf deren Youtube-Kanal.
Heating hat geschrieben: ↑Do 17. Dez 2020, 19:51
Diese und ähnliche Fahrzeugkategorien repräsentieren den automobilen Alltag in der breiten Masse und keinesfalls die "Premium"-Autos in der Preisklasse knapp unter und über 100 k Euronen. Das deren Performance etwas besser ist darf man unkritisch bei den aufgerufenen Preisen auch erwarten. Und trotzdem sind auch diese als Erstwagen keinesfalls alltagstauglich.
Ich würde den VW Up aber auch nicht als das Auto für die breite Masse ansehen. Eher den ID3/4, Model 3, Kia e-Niro, Hyundai Iconic und co. Und mit den Autos ist es machbar, wenn man es will. Nicht überragend, aber auch nicht so mega beschissen wie mit dem E-Up.
Mit E-Autos ist es wie mit allen anderen Technologischen Innovationen (z.B. Computer, oder bei der Erfindung des Autos, oder Smartphones und und und) am Anfang ist es das Hochpreisige Segment was bedient wird, da günstige Produkte erst durch Skaleneffekte realisierbar werden und noch massig FuE-Kosten reingeholt werden müssen. Man schaue sich die ersten Verbrenner nach 12 Jahren Marktreife an, "alltagstauglich" waren diese wahrscheinlich auch nicht. Mal abwarten wie es in 5-10 Jahren aussieht, und wann die Leute realisieren, das E-Autos mit Akku genauso wie Verbrenner keine wirkliche Lösung sind, aber eine super Übergangstechnologie von Verbrenner mit Fossilen Treibstoffen (der definitiv sterben muss) zum Wasserstoffauto. Und hoffentlich werden Synthetische Kraftstoffe schnell genug rentabel, und man kann das beste aus allen 3 Welten (Verbrenner, Akku-E-Auto, Wasserstoff-E-Auto) nutzen. So wie man es mag und es in sein Profil reinpasst
Und die Frage der Alltagstauglichkeit ist auch unglaublich undefiniert. Für jemanden der Beruflich 30k Kilometer im Jahr fährt, wird ein E-Auto nicht die erste Wahl sein. Ich würde ganz klar sagen, dass der E-Tron für mich alltagstauglich ist. Ich fahre nicht oft über 300km am Tag, wenn doch, haben alle meiner regelmäßigen Ziele genug Hypercharger auf den Routen, ich kann auf der Arbeit laden und obwohl ich mitten in der Stadt wohne, habe ich fast um die Ecke einen Parkplatz nur für E-Autos mit Ladestation (vor der Tür parken kann man hier vollkommen vergessen).
Für jemanden, der diesen "Luxus" nicht hat, mag das schon wieder anders aussehen. Mein Vater wäre mit einem E-Auto z.B. ziemlich aufgeschmissen. Mit gutem willen würde es ein Tesla Model 3 als LR schaffen, was er täglich fahren muss. Somit ist das so allgemein nicht zu sagen. Und bisher kenne ich keinen, der den kauf eines E-Autos bereut hat (sind alles Teslas M3/S/X).
Heating hat geschrieben: ↑Do 17. Dez 2020, 19:51
Was nützt mir eine theoretische Reichweite von 700 km, die bei 140 km/h Reisegeschwindigkeit dahinschmilzt wie Schokolade in der Sonne und bei tiefen Temperaturen die Akkukapazität von Haus aus einbricht. Einen Wohnwagen miziehen kann man eh vergessen und die kurzen Ladezeiten für ein paar weitere Kilometer sind immer noch viel zu lang. Insbesondere wenn man im eingeschwungenen Zustand an den Autobahnraststätten keinen Parkplatz an einer Ladesäule finden wird.
Mit dem E-Tron kam ich mit Tempomat auf 160+ auf locker machbare 250km Autobahn. Für mich reicht das, ich kann damit alle bisher gefahrenen Strecken mit einem Stopp meistern. Mit einem Wohnwagen ist da ganze dann schon wieder anders. Da ist aber ein Verbrenner-Polo auch beschissen.
Heating hat geschrieben: ↑Do 17. Dez 2020, 19:51
wenn mal die Fahrzeuge bei Leuten angekommen sind, die für ihr investiertes Geld tatsächlich einen Gegenwert erwarten. Und der Restwert der Autos nach 6 Jahren, wenn der Akku nur noch 2 Jahre Garantie hat, naja, annähernd Schrottwert wird es wohl werden.
Akkutausch wäre ein Idee
in wie weit das die entfallenden Reparatur/Wartungskosten (vorausgesetzt der Tesla ist vernünftig zusammengebaut) wieder egalisiert bleibt abzuwarten. Am ende werden sich die Beiden Konzepte vermutlich nichts nehmen. Das E-Auto ist günstiger im Unterhalt, dafür kickt irgendwann ein neuer Akku die Einsparung wieder raus. Beschissen für die Umwelt sind beide Systeme.
Heating hat geschrieben: ↑Do 17. Dez 2020, 19:51
Und was die Ladekurven angeht, diese Teslas und Taycans (>100k€ !) dieser Welt mit dem UP! zu vergleichen ist Apfel und Birne. Und dann der Ladekurvenunterschied zwischen Taycan und Tesla, selbstredend.
Richtig interessant wird es, wenn man die Ladekurve in Relation zu Verbrauch angibt, dazu habe ich aber nichts gefunden. Vom E-Tron kann ich aber sagen, das gut 570-600km/h nachgeladen werden. Dieses ist der eigentlich relevante Wert auf der Langstrecke. 4x 5min laden auf 800km ist halt geiler als einmal 50min. (Und nach 800km muss *ich* auch einen A6 Diesel nachtanken, und dafür von der Autobahn runter. 10min Zeitverlust sind das auch...)
Und natürlich muss ein Taycan da besser abschneiden, ein Passat kommt ja auch weiter als ein Up. Und im Vergleich zu M3, alles andere wäre auch ziemlich peinlich für Porsche. Bin da mal gespannt, der Akku soll theoretisch auch schon 350KW vertragen. Wird interessant beim Facelift vom Taycan, und was Tesla bis dahin schon so auf die Beine gestellt hat.
Heating hat geschrieben: ↑Do 17. Dez 2020, 19:51
Die Reichweiten ausklammern kann man machen, sollte man aber nicht machen. Die sind nämlich der entscheidende Faktor für die Non-Performance all der E-Karren ....
Bei einem E-Bike nehme ich das noch in Kauf, aber nicht bei einer Investition in ein "richtiges" Auto!
Auch hier kommt es so ein bisschen auf den Anwendungsfall an. Giesela die nur die Kiddis damit zur schule fahren muss, wird die Reichweite nicht jucken, Geschäftsmann Heinz-Jürgen oder dich
@Heating scheint das deutlich mehr zu interessieren. Ich sehe mich da irgendwo zwischen. Die Aussage von Porsche, dass ca 400km ausreichen wenn die Ladeperformance passt, ist so da was ich vertrete. Wenn ich 200 bis 250km mit 200+ Km/h und auch mal kurz 260Km/h in der Spitze abspulen kann (so viel weiter (gut 70-100km) kommt man mit einem M5 bei dem Tempo nämlich auch nicht
) und dann max 10min Laden muss, damit es mit der Speed weitergehen kann, bin ich mehr als zufrieden damit.
So weit weg sind die mit dem Teil der Sache garnicht: siehe Anhang (
hier das Video dazu) Und etwas Puffer (20%) zur Ladesäule wenn die nicht direkt an der Autobahn ist wäre noch ganz nett