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Robert hat geschrieben: ↑Mo 29. Mär 2021, 11:02

DEPU4711 hat geschrieben: ↑Di 23. Mär 2021, 22:18 Keine Frage. LH zockt ihre Kunden auch gerne mal etwas ab...

Am schlimmsten finde ich ja, dass man mit der Kernmarke auch versucht sich in Teilen der Instrumente eines Low Costers zu bedienen. Gepäckgebühren, kostenpflichtige Getränke an Bord,...

Ich glaube, dass sie das fast schon tun müssen. LH hat sehr hohe Stückkosten und wenn die Kunden bei Ryanair für alles bereitwillig zahlen, dann muss man einfach versuchen mit jeglichem Zusatz weitere Einnahmen zu generieren. Ob das jedoch gut und dienlich ist, bleibt fraglich.

Ich glaube aber die Carrier haben oft noch nicht verstanden, dass ich zum Beispiel gerne bereit bin von Haus aus für LH ein paar Euro mehr zu bezahlen, wenn dann auch erst mal alles inklusive ist. Dann ist mir auch egal, ob der Flug in Summe 50 Euro teurer ist, als bei Ryanair. Die Stückkosten bekommt LH auch nicht runter, wenn sie das Catering einsparen. Da muss ich wohl oder übel, so hart es auch sein mag, erst mal bei den Gehältern vom Flugpersonal einsparen. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, dass ein CPT im Durchschnitt bei LH mit sagen wir mal 150k € Jahresgehalt nach Hause geht. Dieser alte KTV ist längst überholt.

Klar, ist das Thema Gehalt im Cockpit bei LH nen Thema und nicht wegzudiskutieren. Aber wie willst du jmd mit 25-35 Jahren Firmenzugehörigkeit das Gehalt kürzen?! Denke nicht, dass LH noch weiter solche Gehälter für die Nachfolge-Piloten zahlen wird.
Aber ich weiß auch, dass die "Geiz-ist-Geil" Mentalität leider nicht weniger, sondern deutlich mehr wird. Da nutzt es dir nix, wenn von 10 Kunden 2 sagen, dass sie gerne 10% mehr zahlen würden für besseren Service. Bleiben einfach noch 80% denen es einzig und alleine auf den Endpreis ankommt.
Ist doch bei Dienstreisen genau das selbe. Wenn Flug mit Airline A zu teuer ist, bucht man dich mit Airline B über Timbuktu zum Endziel. Auch schon erlebt bei uns mit nem damaligen Reisebüro und den damals Verantwortlichen...
Denke auch, dass dieses Kosten-Thema nun künftig für Dienstreisen sowieso kommen wird. Weil eben vieles durch Home Office und Live-Streams verbilligt werden soll. Das aber durch die zwischenmenschlichen Kontakte, Blicke, Mimik und Gestik bei Verhandlungen etc. teil tiefgreifende Entscheidungen unmöglich gemacht werden, erkennen nur wenige.

Naja wenn du mich so fragst, hätte es meiner Meinung nach jetzt während Corona eine Möglichkeit gegeben. Man hätte LH in die geplante Insolvenz laufen lassen müssen und im Anschluss komplett neue Tarifverträge aufsetzen lassen können. Damit hätte man LH meiner Meinung nach absolut zukunftsfähig machen können, gerade was die bestehenden Gehaltsstrukturen des fliegenden Personals angeht. Ich rede da explizit eigentlich auch nur von Cockpitjobs. Wie du richtig sagst, wird die Mentalität mit Geiz ist geil immer mehr kommen, ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt.
Fakt ist aber, so wird LH irgendwann immer mehr Probleme bekommen. Ich weiß nicht, wie die auf Dauer diese Gehälter finanzieren wollen. Ob da irgendwelche Konzepte wie Eurowings und Ocean was helfen, bezweifel ich sehr stark.

Bin mal gespannt, wie sich das Fluggeschäft nach der Pandemie entwickelt. Ob es wieder steil nach oben geht oder doch eher schleppend und ob vielleicht neue Geschäftsmodelle entstehen, wie der Verkauf von freien Sitzplätzen.

Die Luftfahrtbranche hängt doch im Grunde nur an den Reisewarnungen und Einreisebeschränkungen. Sind diese gelockert, dann fliegen aktuell die Privatleute sofort in den Urlaub irgendwo hin, wo es gerade möglich ist. Hat man doch wunderbar an Hand von Mallorca gesehen. Reisewarnung aufgehoben => alle wollen sofort hin.
Bei den Dienstreisen ist es doch vielmehr so, dass hier abgewartet wird, wie sich das Geschäft 2021 entwickelt um Reisebudgets frei zu geben. Ist das Geschäftsjahr optimistisch gelaufen und der Ausblick gut, dann werden auch die Geschäftsreisen wieder deutlich anziehen. Vielleicht alles nicht auf Vor-Cornoa-Niveau, aber schnell und deutlich nach oben.

Die Lufthansa hat in meinen Augen klar ein Kostenproblem im Bereich Personal und insbesondere im Cockpit sowie der Verwaltung. Der unflexibel durch die Gewerkschaften und auch wenig visionär im Vorstand. Das CEO schützt seine Piloten wie rohe Eier und eine klare Richtung ist auch nicht ausgeben. Viel mehr wird versucht Billig-Airlines nachzueifern und das Low-Budget Produkt auszubauen. Der Wunsch nach noch einer Günstig-Airline ist sinnbefreit. Denn bislang hat LH es noch nicht einmal geschafft Eurowings profitabel oder gar rund laufen zu lassen. Im Grunde zeigt die Fluglinie die typisch deutsche unflexibilität, welche der Wirtschaft hier schneller das Kreuz brechen kann als man sich dies in den Manager-Ebenen vorstellen kann. Wobei es diesen Personen ja im Grunde egal ist, wie eine Firma am Ende da steht, denn wenn sie in den Sand gesetzt wurden, dann müssen die normalen MA die Sauce auslöffeln, während die Manager-Etage bereits ein Angebot einer anderen Firma in der Tasche hat ...